Donnerstag, 28. August 2014

If you don't like how the table is set, turn over the table

Die letzten Friedensdividenden scheinen ausgezahlt. Putin erhebt Russland aus der Asche, zurück zu Weltmachtstatus. Respekt durch Angst, anstatt Ehrfurcht.

Im globalisierten Wirtschaftssystem nahm Russland in und nach der Jelzin-Ära die Rolle des Verlierers ein - degradiert zum billigen Energielieferanten des Westens. Hätte man zur Jahrtausendwende auf Augenhöhe mit Russland gearbeitet und gleichberechtigten Interessenausgleich betrieben: Wer weiß, ob die Eskalation dann aus Sicht Putins nötig wäre. Stattdessen rückte die NATO weiter an Russland heran und an den direkten Außengrenzen gilt der Euro als offizielle Währung.

Ja, es handelt sich um eigenständige, (teil)-demokratische Länder. Osteuropa liegt aber im direkten Einflussgebiet der zweiten Weltmacht. Wiewohl alle Handlungen des Westens seit dem Untergang der Sowjetunion keine Erlaubnis oder Abstimmung mit Russland erforderten, sollte es nicht verwundern, dass Russland die Sitzordnung nicht mehr gefällt. Still am Kindertisch der Demütigungen zu sitzen, ohne Aussicht im globalisierten Wirtschaftssalon nach westlichen Regeln jene Rolle zu spielen, die Russland aufgrund der Größe und Geschichte zusteht - oder aber den Tisch umzuschmeißen.
Putin hat sich für die zweite Variante entschieden. Die Frage ist, welche Lehren wir daraus ziehen und wie wir damit umgehen können.

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