Die letzten Friedensdividenden scheinen ausgezahlt. Putin erhebt Russland aus der Asche, zurück zu
Weltmachtstatus. Respekt durch Angst, anstatt Ehrfurcht.
Im globalisierten Wirtschaftssystem nahm Russland in und nach
der Jelzin-Ära die Rolle des Verlierers ein - degradiert zum billigen
Energielieferanten des Westens. Hätte man zur Jahrtausendwende auf Augenhöhe
mit Russland gearbeitet und gleichberechtigten Interessenausgleich betrieben:
Wer weiß, ob die Eskalation dann aus Sicht Putins nötig wäre. Stattdessen
rückte die NATO weiter an Russland heran und an den direkten Außengrenzen gilt
der Euro als offizielle Währung.
Ja, es handelt sich um
eigenständige, (teil)-demokratische Länder. Osteuropa liegt aber im direkten
Einflussgebiet der zweiten Weltmacht. Wiewohl alle Handlungen des Westens
seit dem Untergang der Sowjetunion keine Erlaubnis oder Abstimmung mit Russland
erforderten, sollte es nicht verwundern, dass Russland die Sitzordnung nicht
mehr gefällt. Still am Kindertisch der Demütigungen zu sitzen, ohne Aussicht im
globalisierten Wirtschaftssalon nach westlichen Regeln jene Rolle zu spielen,
die Russland aufgrund der Größe und Geschichte zusteht - oder aber den Tisch
umzuschmeißen.
Putin hat sich für die zweite
Variante entschieden. Die Frage ist, welche Lehren wir daraus ziehen und wie
wir damit umgehen können.
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