Was man auch angesichts all 
dieser - teils pöbelnd geführten - aktuellen Diskussionen rund um den 
Euro von der Europäischen Union und ihrer politischen Vertretung halten 
mag: Die letzten Tage waren wahrlich dunkle Tage für Europa. 
Wenn man - 
mit allen Abwegungen wie Geheimnisverrat, Vergewaltigungsvorwürfe bei 
einer durchaus abstrus anmutenden Auslegung von einvernehmlich 
ungeschütztem Sexualverkehr, öffentlich geforderter Hinrichtung - die 
Faktenlage abklärt, ist erschreckend: Man ist geneigt, Ecuador und 
Konsorten für "die Guten" zu halten. Ja, ist denn die Europäische 
Demokratie mit ihrer politischen Vertretung noch zu retten? Während sich
 das politische Europa selbst bei angedrohter Botschaftsstürmung von 
Seiten Großbritanniens in Sprachlosigkeit flüchtet - das Stürmen von 
Botschaften war selbst in den kältesten Konflikten der UdSSR ein 
absolutes Tabu - schwingen sich Ländern wie Venezuela, Kuba und 
Nicaragua zur Rettung der Demokratie auf. Das muss man sich einmal auf 
der Zunge zergehen lassen. Eine Europäische Union der Freiheit, der 
Gemeinsamkeit, der Demokratie - und ja, auch der gemeinsamen Währung - 
ist jede Anstrengung wert. Jede. Aber wenn eine Europäische Union nicht 
in der Lage ist, Großbritannien hier klar und deutlich in die Schranken 
zu weißen und eine Auslieferung Assanges - egal von welchem Europäischen
 Land - in die USA strikt abzulehnen: Ja, wenn wir dazu nicht in der 
Lage sind, dann ist es besser, wenn wir es ganz lassen.
Wahrlich 
dunkle Tage.
